Programmübersicht

  • Heute
  • Jetzt
Heute, 09.35 - 10.00 Uhr | WDR Fernsehen

Wozu gibt es Fantasie? 42 - Die Antwort auf fast alles

Ein Film von Adrian Schwartz
Übernahme von: Norddeutscher Rundfunk

  • Icon facebook
  • Icon WhatsApp
  • Icon Drucker
Wolke die aussieht wie ein Elefant

42 – Die Antwort auf fast alles. Wozu gibt es Fantasie?

  • Stereo
  • HD
  • UT

In Gedanken sehen und erleben wir oft Dinge, die nicht viel mit der Realität zu tun haben. Einen großen Teil unserer wachen Zeit verbringen wir mit Tagträumen. Aber auch beim konzentrierten Denken spielt die Fantasie eine entscheidende Rolle. Sie ist ständig aktiv, mal mehr und mal weniger. Wozu ist das gut?

In der Fantasie können wir uns alles Mögliche ausmalen. Kindern fällt es besonders leicht, sie zu benutzen. Im Erwachsenenalter denken wir rationaler und halten uns eher an das, was wir kennen. Aber deswegen haben wir die Gabe der Fantasie nicht verloren. Lange wussten Forschende nicht, welchen Zweck die Fantasie als Teil unseres Denkens erfüllt. Die Kognitionsforscherin Ruth Byrne vom Trinity College in Dublin sagt heute: "Sie ist die treibende Kraft unseres Geistes".

In unseren Köpfen ist die Fantasie ständig am Werk, und zwar in anderer Weise als uns bewusst ist. Sie ist schon bei der Sinneswahrnehmung beteiligt, wenn wir uns im Kopf auf Grundlage der Reize, die wir empfangen, ein Bild von der Welt machen. Auch wenn es paradox klingen mag, in der Fantasie verarbeiten wir die Realität. So sagt der Psychiater Volker Busch: "Fantasie ist ein Alltagsbegleiter. Wir nutzen ihn rund um die Uhr."

Forschende wie Fred Mast von der Universität Bern und Anna Abraham von der University of Georgia ergründen die ungeahnten Potentiale der Fantasie. So hilft das Vorstellungsvermögen, Erinnerungen, Erfahrungen und Vorstellungen zu verarbeiten. Menschen verwenden sie aber auch, um sich in fiktive Situationen zu versetzen, sei es eine erwartete Begegnung oder eine schwierige Entscheidung. Auch für Empathie brauchen wir Fantasie, so können wir uns in andere hineinversetzen und uns vorstellen, wie sie denken und fühlen.