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Heute, 09.20 - 09.50 Uhr | WDR Fernsehen

Frühmorgens in den Karpfenteichen von Rietschen

Ein Film von Simone Brannahl und Jochen Papke
Übernahme von: Mitteldeutscher Rundfunk

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Sendungslogo Dokumentation & Reportage - Ein Fotograf steht auf einem Felsvorsprung, unter ihm erstreckt sich ein nebliges Tal

Dokumentation & Reportage

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Nächtliche Ruhe liegt über den Karpfenteichen von Rietschen in der Oberlausitz. Aber an Schlaf kann Karsten Tusche nicht denken. Der Fischer hält Nachtwache am Teich, damit ihm nicht Fischdiebe das bevorstehende Abfischen vermiesen. Karsten Tusche liebt die Stille der Morgenstunden am Wasser, wenn die Natur langsam erwacht.

Wenn sich im größten zusammenhängenden Teichgebiet Deutschlands die Oktobersonne langsam über den Horizont schiebt, taucht sie die mehr als tausend Gewässer in ein goldenes Licht. Hier sind Karpfen, Plötzen, Schleien und Hechte zuhause. Rund 40 Teiche gehören Karsten Tusche und seiner Familie, sie leben von den Fischen.

Die ersten Teiche von Rietschen wurden vor rund 400 Jahren von Mönchen angelegt. Damals siedelten in der Oberlausitz die slawischen Sorben. Und schon die früheren Bewohner haben als Fischer gearbeitet. Karsten Tusche hat den Familienbetrieb von seinem Vater übernommen.

Von September bis Januar läuft die Karpfenernte. Um 6 Uhr steigen die Fischer in das fünf Grad kalte Wasser, um die Karpfen zu "ernten" wie sie sagen. Bereits Tage vorher wurde das Wasser langsam abgelassen. Die Männer ziehen Netze, an deren unterem Rand Gewichte angebracht sind, durch das schlammige Wasser. Denn die Karpfen tummeln sich am liebsten am Grund. Und in einem anderen Becken wachsen schon die Karpfen für die kommenden Jahre heran.