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27.06.2024, 23.03 - 24.00 Uhr | WDR 3

WDR 3 open: Multitrack

Mit Ilka Geyer
Blaues Rauschen 2024: Konzerte von Gida Labus und Lau Nau

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Moderatorin Ilka Geyer

Ilka Geyer

Gida Labus hinterfragt aktuell u.a. das Konzept des Anthropozentrismus und spielt dafür mit Vokalfragmenten menschlicher und synthetischer Art. Lau Nau möchte mit Analogsynthesizer, Stimme und hydrophon - Sounds biologische Phänomene erfahrbar machen.

Gida Labus arbeitet als Musiker:in, Komponist:in, Video- und Performancekünstler:in. Die Reduktion alles Erfahrbaren auf das menschliche Verständnis- und Wahrnehmungsspektrum ist der Motor für their aktuelle künstlerische Arbeiten. Bei Blaues Rauschen war Gida Labus eine von drei acts, die im Rabbit Hole Theater in Essen performed hat. Mit diversen Walkmen und Diktiergeräten, dem Computerprogramm MAX MSP und haptischen Controllern hat sie eine Soundumgebung kreiert, in der Bedeutung unter einer Vielheit an Stimmen und deren bruchstückhafter Verdichtung zerbricht. Der musikalische Raum ist von Dichte und bisweilen hektischen Bewegungen bestimmt. Sounds laufen parallel oder kreuzen sich. Werden gedehnt oder gestaucht. Vielleicht ist es die Hingabe an das Chaos vor dem Korsett des Wortes und der Geschichten, die das Hören hörens- und das Leben lebenswert macht.

Die finnische Komponistin Laura Naukarinnen aka. Lau Nau ist fasziniert von biologischen Frage- und Problemstellungen und versucht, sich diese musikalisch zu erschließen. Im Fall der Stücke auf ihrem aktuellen Album "5x4" waren es Meereslebewesen wie Zooplankton und Krebstiere. Aber auch Auswirkungen, die variierender Salzgehalt im Wasser auf das Zooplankton hat. Oder Effekte übermäßiger Nährstoffanreicherung in Gewässern.

Bei ihrem Konzert im Rahmen des Festivals Blaues Rauschen im Szene 10 in Essen hat Lau Nau Stücke von diesem Album präsentiert. Dafür mitgebracht hatte sie ein Case mit diversen Synthesizer-Modulen, die durch eine trotz ihrer Verschiedenfarbigkeit fast unüberschaubare Menge von Kabeln miteinander verknüpft waren. Oder anders: Ein hochkomplexes Strom- bzw. Sound-Förmchen. Daneben eine Schale mit Wasser, in dem ein Hydrophon treibt. Zwei Stimmgabeln, eine kleine Kupferglocke. Und schließlich: Ein Mikro, durch das bei einigen Stücken auch die Stimme von Laura Naukarinnen zu hören ist.