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Gestern, 20.15 - 22.10 Uhr | ONE

Die Summe meiner einzelnen Teile

Spielfilm Deutschland 2010

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Martin (Peter Schneider) und Viktor (Timur Massold).

Die Summe meiner einzelnen Teile

  • Stereo

Ein junger Mathematiker ist gerade frisch aus der Psychiatrie entlassen worden. Er muss erleben, wie ihm sein bisheriges, geordnetes Leben entgleitet. Arbeits- und obdachlos, von seiner Freundin verlassen, stürzt er sich in Alkohol und Wahn. Mit einem kleinen Waisenjungen lebt er in den Wäldern rund um Berlin und fasst neuen Lebensmut. Der Straßenjunge weicht nicht von seiner Seite, und plötzlich stellt sich die Frage: Existiert er wirklich oder ist er nur Martins Erfindung? Und wenn es so wäre, würde es etwas ändern?

Die Kamera kreist um den nackten Mann im satten Grün des Waldes. Sein schwerer Atem und das Knacken des Holzes, das Rauschen der Blätter und Vogelgezwitscher erfüllen die Szene. Plötzlich lässt er sich nach hinten fallen - das Bild wird schwarz. Die Eingangsszene erinnert an Weingartners ersten Film "Das weiße Rauschen" mit einem herausragenden Daniel Brühl in der Hauptrolle.

In "Die Summe meiner einzelnen Teile" sind Martins einzige Sicherheit die Zahlen. Vor nicht allzu langer Zeit war er ein genialer Mathematiker auf Karrierekurs in einem großen Unternehmen, verdiente gut, hatte eine Freundin, ein geordnetes Leben.

Er arbeitete bis zur Erschöpfung - bis er zusammenbrach und die Welt in tausend Einzelteile zerfiel. Nach der Entlassung aus der Psychiatrie verliert Martin seine Stelle, holt seine Sachen von der Exfreundin ab und isoliert sich. Er fühlt sich verfolgt und es fällt ihm immer schwerer, die Wirklichkeit mit seinen Zahlen zu bändigen. Jenseits der Mathematik, am Rande der Hauptstadt trifft er auf einen geheimnisvollen Jungen, der nur Russisch spricht. Gemeinsam flüchten sie in die Wälder in der Umgebung Berlins.

Fern von den Zwängen des Alltags beginnen sie ein neues Leben, bauen eine Hütte, werden Freunde. Sie streifen durch den Wald, über Wiesen und an Seeufer, erleben die in Millionen Farben glitzernde Wildnis. Doch es ist nur eine Frage der Zeit, bis man Martin auch dort finden wird. "Ein ambitioniertes Psychodrama, das mit einem furiosen filmsprachlichen Stakkato vom um sich greifenden Orientierungsverlust erzählt" ("film-dienst"). Für Weingartners Debütfilm "Das weiße Rauschen" (2001) wurde Daniel Brühl mit dem Deutschen Filmpreis ausgezeichnet und somit einem breiten Publikum bekannt. Weingartners Film "Die fetten Jahre sind vorbei" (2004) war die erste deutschsprachige Produktion seit 1993, die im Wettbewerb um die Goldene Palme in Cannes teilnahm. Weingartner wurde für "Die Summe meiner einzelnen Teile" 2012 beim Deutschen Filmpreis in der Kategorie "Beste Regie" nominiert.

Martin Blunt (Peter Schneider)
Lena (Henrike von Kuick)
Viktor (Timur Massold)
Vater (Andreas Leupold)
Petra (Julia Jentsch)
Frau Dr. König (Eleonore Weisgerber)
Personalchef (Robert Schupp)
Förster (Hans Brückner)
Polizist (Marco Noack)
Schnitt (Andreas Wodraschke, Dirk Oetelshoven)
Produzent (Hans Weingartner, Jonas Dornbach)