Programmübersicht
Auf der Couch in Tunis
Spielfilm Frankreich/Tunesien 2018 (Un divan à Tunis)
Un divan à Tunis
Die Psychoanalytikerin Selma lässt ihr Pariser Leben hinter sich und kehrt nach langer Abwesenheit in ihr Heimatland Tunesien zurück, wo sie eine Praxis eröffnen möchte. Das ist nicht so einfach in Tunis, wo die Menschen aufgrund gesellschaftlicher Zwänge und Moralvorstellungen nicht daran gewöhnt sind, offen zu reden. Aber Selma lässt sich nicht entmutigen und empfängt die ersten Patientinnen und Patienten in der Dachwohnung von Verwandten. Ein Film über weibliche Durchsetzungsstärke und kulturelle Differenzen.
Selma zieht von Paris zurück in ihr Heimatland Tunesien, das sie als Kind mit den Eltern verließ. In Tunis kommt sie bei ihren Verwandten Amel und Mourad und deren drei Töchtern unter. In Frankreich hatte Selma als Psychoanalytikerin gearbeitet, und diesem Beruf möchte sie nun auch in Tunis nachgehen. Von allen Seiten wird ihr davon abgeraten; sie solle lieber wieder zurück nach Paris gehen. Araber wären gläubig, würden niemals nur um zu reden Geld bezahlen. Selma könne noch nicht einmal Rezepte ausstellen.
Das alles hindert sie nicht, im Dachzimmer ihrer Gastgeber eine Praxis zu eröffnen. Schon am ersten Tag stehen die Leute Schlange. Allerdings werden Selma viele Steine in den Weg gelegt, seitens der Behörden, aber auch seitens ihrer Patienten, die sie teils für eine Prostituierte oder auch eine Geheimagentin halten ... Selma gibt aber nicht auf. Sie widersetzt sich den gesellschaftlichen Konventionen, hinterfragt Traditionen und pocht auf geschlechtliche Gleichstellung.
Regisseurin Manele Labidi erkannte nach den Ereignissen des Arabischen Frühlings und dessen Auswirkungen ein großes Redebedürfnis unter den Tunesierinnen und Tunesiern. Mit „Auf der Couch in Tunis“ thematisiert sie dieses kollektive Bedürfnis und verpackt es in eine spielerische Culture-Clash-Komödie.
„Auf der Couch in Tunis“ ist das Langfilmdebüt der Regisseurin Manele Labidi. Der Film der Franco-Tunesierin wurde 2021 für den César in der Kategorie Bester erster Film nominiert. In der Hauptrolle ist die Iranerin Golshifteh Farahani zu sehen, die inzwischen in Frankreich lebt und zu einem Star des Arthouse-Kinos avanciert ist.
Selma (Golshifteh Farahani)
Naim (Majd Mastoura)
Olfa (Aïcha Ben Miled)
Baya (Feriel Chamari)
Raouf (Hichem Yacoubi)
Amel (Ramla Ayari)
Mourad (Moncef Ajengui)
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