Programmübersicht
Die Spaltung der Welt (2/6)
Der Garten vor der Mauer
ARD History
Hedwig Höß und ihre Familie beziehen 1941 ein neues Zuhause in Auschwitz. Ihr Ehemann Rudolf ist dort Kommandant des Konzentrationslagers. Voller Stolz richtet sie die Dienstvilla mit Garten ein - ein scheinbar wahres Idyll im Schatten der Mauer am Todeslager. Aus dem KZ herausgeschmuggelt ist die Nachricht, die Golda Meir in Tel Aviv liest: Die Nazis ermorden systematisch Juden. Zugleich rücken deutsche Truppen in Nordafrika vor. In Kiew wird Nikita Chruschtschow vom Einmarsch der Wehrmacht in die Sowjetunion überrascht. Getrieben von Stalin versucht er, seine Familie zu retten und sein Land zu verteidigen.
Die 32-jährige Hedwig Höß freut sich 1941 gemeinsam mit ihren Kindern auf ein neues Zuhause in Auschwitz. Denn ihr Ehemann Rudolf wurde gerade zum Kommandanten des Konzentrationslagers befördert. Stolz und voller Pläne richtet sie die Dienstvilla mit großzügigem Garten ein - ein scheinbar wahres Idyll im Schatten der Hölle, direkt neben den Wachtürmen und der Mauer des Vernichtungslagers.
Aus jenem Lager herausgeschmuggelt ist die grausame Nachricht, die Golda Meir in Tel Aviv erreicht: Die Nationalsozialisten ermorden in den Konzentrationslagern systematisch und massenweise Juden. Zugleich kommt diese Bedrohung auch für sie immer näher. Denn deutsche Truppen rücken in Nordafrika vor - unweit vom britischen Mandatsgebiet Palästina. Doch Golda Meir will sich nicht kampflos ergeben.
Im Sommer 1941 werden der Parteisekretär Nikita Chruschtschow und seine Familie in Kiew vom Einmarsch der deutschen Truppen in die Sowjetunion überrascht. Wie schlecht sein Land auf einen Krieg vorbereitet ist, macht ihn fassungslos. Unter massivem Druck von Staatschef Stalin versucht er, die Sowjetunion gegen die einfallenden Deutschen zu verteidigen und zugleich seine Familie in Sicherheit zu bringen. Film von Jan Peter
Die sechsteilige dokumentarische Drama-Serie erzählt reale Schicksale und folgt den Lebenswegen von Wernher von Braun, Hedwig Höß, Nikita Chruschtschow, Joan Hinton, Golda Meir und Frantz Fanon. Als Kombination aus aufwändigen Spielszenen, Augenzeugenberichten und neu koloriertem Archivmaterial dokumentiert die Serie die Zeit vom Zweiten Weltkrieg bis in die 1960er-Jahre, die Epoche der Spaltung der Welt in Ost und West und der beginnenden Dekolonialisierung. Die historische Drama-Erzählung ist das Rückgrat der Serie. Durch akribische Recherche nähert sich die fiktionale Umsetzung den historischen Ereignissen so weit wie möglich an. Auf der bildlichen Ebene ist das Drama verwoben mit wenig bekannten Archivaufnahmen, die für diese Produktion erstmals koloriert wurden. Dadurch entsteht eine so nie dagewesene emotionale Nähe der Handlung, ein Gefühl für die Zeit, ein Eintauchen in den Moment des Geschehens.
Die Serie erzählt den Zweiten Weltkrieg und seine Folgen aus transnationaler Perspektive, greifbar auch für eine jüngere Generation. Der Nationalsozialismus, der Holocaust und der von Deutschland entfachte Vernichtungskrieg sind Kernmotive in den ersten Folgen. Dominante Themen in den Jahren nach 1945 sind der entstehende Kalte Krieg, neue Konfliktherde wie im Nahen Osten und der Prozess der Dekolonisierung in Afrika. Den Schlusspunkt der Erzählung bildet das Jahr 1962, in dem der Front de Libération Nationale (FLN) die Unabhängigkeit Algeriens von der Kolonialmacht Frankreich erkämpft.
Der Anspruch der Multiperspektivität der Serie manifestiert sich auch im diversen, internationalen Team der Kreativen, Historiker:innen und Redakteur:innen aus Belgien, China, Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Israel, Luxemburg, den Niederlanden, Österreich, Polen, Russland, der Schweiz, Serbien, Tschechien, der Ukraine, Ungarn und den USA. Der Dreh erfolgte in der Originalsprache der Charaktere, also auf Deutsch, Englisch, Französisch, Hebräisch, Jiddisch und Russisch. Die Gemeinschaftsproduktion von ARTE, SWR, ORF und dem tschechischen Sender CT setzt mit "Die Spaltung der Welt: 1939-1962" das Format der erfolgreichen und preisgekrönten transnationalen dokumentarischen Drama-Serien "14 - Tagebücher des Ersten Weltkriegs" (2014) und "Krieg der Träume - 1918-1939" (2018) fort.
- 22.00 Uhr
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