Programmübersicht

  • Heute
  • Jetzt
Heute, 12.03 - 12.45 Uhr | Das Erste

Presseclub

Mit Jörg Schönenborn
Alt gegen Jung: Wie gerecht ist die Rentenreform?

  • Icon facebook
  • Icon WhatsApp
  • Icon Drucker
Logo Presseclub

Sendungslogo Presseclub

  • Stereo

Schon lange ist klar, dass das Rentensystem an seine Grenzen kommt. Die Zahl der Rentenempfänger steigt, die der Beitragszahler schrumpft. Einmal mehr versucht sich eine Bundesregierung an einer Rentenreform. Darüber diskutiert WDR-Programmdirektor Jörg Schönenborn mit den Gästen:
* Karin Christmann. Stellvertretende Leiterin Parlamentsbüro, Tagesspiegel
* Heike Göbel. Verantwortliche Redakteurin Wirtschaftspolitik, Frankfurter Allgemeine Zeitung
* Lenz Jacobsen. Redakteur im politischen Feuilleton, ZEIT ONLINE
* Andreas Tyrock, Chefredakteur, Westdeutsche Allgemeine Zeitung

Schon lange ist klar, dass das Rentensystem an seine Grenzen kommt. Jetzt gehen auch noch die geburtenstarken Babyboomer-Jahrgänge in den Ruhestand und setzen die Rentenkasse unter Druck. Die Bevölkerung in Deutschland altert. Die Zahl der Rentenempfänger steigt, die der Beitragszahler schrumpft. Einmal mehr versucht sich eine Bundesregierung an einer Rentenreform.

Die Ampel hat das sogenannte Rentenpaket II auf den Weg gebracht – ein sozialpolitisches Kernvorhaben der Koalition, mit dem die SPD ihr Wahlversprechen stabiler Renten umsetzen will. Gesetzlich soll garantiert werden, dass das Rentenniveau in den kommenden 15 Jahren nicht unter 48 Prozent eines Durchschnittslohns fällt. Zudem ist der Einstieg in eine aktiengestützte Säule der Rentenversicherung vorgesehen – das von der FDP geforderte „Generationenkapital“. Kritik am Rentenpaket kommt nicht nur aus der Opposition, sondern auch aus der FDP. Der Parlamentarische Geschäftsführer der Bundestagsfraktion, Johannes Vogel, stemmt sich gegen die Einigung, der sein Parteichef Christian Lindner bereits zugestimmt hat. Er kritisiert die hohe Belastung der „arbeitenden Mitte und der Jungen“ durch steigende Beiträge.

In den kommenden zehn Jahren soll der Beitragssatz von derzeit 18,6 Prozent auf 22,3 Prozent erhöht werden. Das trifft vor allem die jüngeren Generationen. Die wenigsten jungen Menschen rechnen später mit einer guten gesetzlichen Rente. Hinzu kommen auch noch höhere Sätze für die Pflege- und Krankenversicherung. Vielen könnte das Geld fehlen, um sich zusätzlich eine private Altersvorsorge aufzubauen. Das Vertrauen in den „Generationenvertrag“ bröckelt. Wem nützt das Rentenpaket? Wie gerecht ist es? Müssen die Älteren länger arbeiten bzw. in Kauf nehmen, dass ihre Renten langsamer steigen? Wird die Rentenreform überhaupt kommen?

* Karin Christmann
Stellvertretende Leiterin Parlamentsbüro, Tagesspiegel
Karin Christmann ist stellvertretende Leiterin des Tagesspiegel-Parlamentsbüros. Sie berichtet verantwortlich über die Themen Arbeit und Soziales, Familie und Gesellschaft sowie über das Bündnis Sahra Wagenknecht und die Linkspartei. Sie ist Absolventin der Deutschen Journalistenschule in München und Diplom-Ökonomin.

* Heike Göbel
Verantwortliche Redakteurin Wirtschaftspolitik, Frankfurter Allgemeine Zeitung
Heike Göbel ist verantwortliche Redakteurin für Wirtschaftspolitik bei der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“. Zunächst arbeitete sie als Diplom-Volkswirtin am Institut für Weltwirtschaft in Kiel, bevor sie nach dem Volontariat bei den „Stuttgarter Nachrichten“ ihre journalistische Laufbahn begann. 1992 ging Heike Göbel zur „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“, wo sie ab 1994 von Bonn und Berlin aus über Finanz- und Rentenpolitik berichtete. 2002 kehrte sie in die Frankfurter Zentrale zurück und leitet von dort die Wirtschaftspolitik. Sie wurde mit vielen Preisen ausgezeichnet, zuletzt 2023 mit der Reinhold Maier-Medaille der FDP Baden-Württemberg.

* Lenz Jacobsen
Redakteur im politischen Feuilleton, ZEIT ONLINE
Lenz Jacobsen Hat Ökonomie, Politik und Soziologie in Köln und Istanbul studiert und die Kölner Journalistenschule absolviert. Seit 2012 ist er Redakteur bei ZEIT ONLINE, von 2017 bis 2019 in der Leitung des Ressorts Politik, Wirtschaft und Gesellschaft. Danach zuständig für Demokratien und ihre Probleme, seit Juni 2024 im Ressort Politisches Feuilleton. Podcastet einmal die Woche transalpin bei „Servus. Grüezi. Hallo.“

* Andreas Tyrock
Chefredakteur, Westdeutsche Allgemeine Zeitung
Andreas Tyrock studierte Sozialwissenschaften und sammelte bereits währenddessen journalistische Erfahrungen. Nach dem Studium absolvierte er ein Volontariat bei der Braunschweiger Zeitung, wo er im Anschluss als Redakteur begann. Parallel war er Lehrbeauftragter an der Universität Göttingen sowie Leiter des Dezernats für Presse und Öffentlichkeitsarbeit der Bezirksregierung Braunschweig und Pressesprecher des Regierungspräsidenten. 2001 übernahm er die Leitung des Politikressorts der Braunschweiger Zeitung und wurde 2005 Mitglied der Chefredaktion. Im Oktober 2007 wechselte er zum General-Anzeiger in Bonn, dessen Chefredakteur er von 2008 bis 2014 war. Seitdem bekleidet er den Posten des Chefredakteurs bei der Westdeutschen Allgemeinen Zeitung.

* Jörg Schönenborn, Programmdirektor Information, Fiktion und Unterhaltung des Westdeutschen Rundfunks

Der Presseclub ist eine aktuelle Diskussionssendung, in der das jeweils wichtigste politische Thema der Woche aufgearbeitet wird. Journalistinnen und Journalisten mit unterschiedlichen Standpunkten analysieren aus unterschiedlichen Blickwinkeln politische Ereignisse und Entwicklungen. Dabei wird der Hintergrund von Schlagzeilen aufgehellt, und es entsteht im Dialog ein Wettstreit um die Interpretation von politischen Vorgängen. Für das Publikum ergibt sich damit ein Angebot von Meinungen, die sich in der Diskussion überprüfen lassen müssen und auf diese Weise ihre Glaubwürdigkeit und Plausibilität unter Beweis stellen müssen.